Bleichen (Aufhellung) von Zähnen
Bleichen ist die kosmetisch/ästhetisch motivierte Entfernung extrinsischer (von außen kommender) oder intrinsischer (von innen stammender) Verfärbungen oder Aufhellung der natürlichen oder durch Krankheitsprozesse veränderten Farbe der Substanz einzelner oder aller Zähne. Dafür werden chemisch bleichende Substanzen eingesetzt, meist Peroxide. Die daraus freigesetzten Sauerstoffradikale wirken als starkes Oxidationsmittel, das Farbstoffmoleküle oxidiert und damit ihre Sichtbarkeit vermindert.
Fast alle Bleichmittel sind der Anwendung durch Fachpersonal vorbehalten, nur wenige Produkte ("Whitening Strips" oder "Bleich-Zahncremes") frei verkäuflich. Als kaum medizinisch indizierte Wunschleistung sind die Kosten für B. vom Patienten privat zu tragen.
Meist dient zunächst eine PZR zur Entfernung oberflächlich aufgelagerter Verfärbungen.
Vor dem B. wird in der Regel die vorhandene Farbe mittels eines Farbschlüssels bestimmt, dokumentiert und die angestrebte Stufenzahl der Aufhellung festgelegt. Ästhetisch gilt die Helligkeitsstufe der Iris des Auges als Orientierung, die nicht wesentlich überschritten werden soll. Als "Überbleichen" wird eine Überschreitung der Ziel-Stufe bezeichnet. Bei einem Rezidiv findet nach Wochen, Monaten oder Jahren eine Abschwächung der Bleichwirkung statt, erneutes B. ist möglich. Bisher sind kaum unerwünschte Nebenwirkungen des B. bekannt, während und kurz nach der B.-Behandlung (vor Remineralisation) sollten (wegen der erhöhten Anfälligkeit für Verfärbungen durch die Demineralisierung) keine verfärbenden Nahrungs- und Genussmittel aufgenommen werden, vorübergehende Hypersensibilitäten können ebenso auftreten wie die Verstärkung vorbestehender "White Spots" (hypomineralisierte Bereiche, "Entkalkungen").
Zahnfarbige Restaurationen (Füllungen, Kronen) werden durch B. nicht heller und müssen vorher oder nachher angepasst (erneuert) werden. Dazu stehen (etwa bei manchen Composite-Füllungsmaterial-Systemen) spezielle Bleich-Farben zur Verfügung.
Nach dem B. findet oft eine Fluoridierung/Remineralisierung statt.
Externes Bleichen (vitale Zähne)
Das B. wird mit Bleichmitteln in Gelform durchgeführt. Sie enthalten in aller Regel Carbamidperoxid in Konzentrationen zwischen 10 % und 40 %. Es zerfällt in wässrigem Milieu zu einem Drittel Wasserstoffperoxid, außerdem entsteht u.a. Ammoniak, was zur pH-Neutralisierung führt. Für das sogenannte "Home-Bleaching" erhält der Patient Bleichmittel geringerer Konzentration zur Eigenanwendung zu Hause. Meist besser geeignet als konfektionierte Medikamententräger sind individuell angepasste Bleich-Schienen, etwa auf Modellen nach Ausblocken der zu bleichenden Bereiche (Reservoir für Bleichmittel) tiefgezogen. Täglich wird damit Bleichgel z.B. 1 Stunde lang auf die zu bleichenden Zahnflächen appliziert. Die Zahnfarbe ändert sich langsam, über Tage und Wochen hinweg.
Beim "Office-Bleaching" findet die Aufhellung in der Praxis mit stärker konzentrierten Bleichmitteln meist in einer oder wenigen Sitzungen von bis zu einer Stunde statt, das Zahnfleisch erhält dazu eine Schutzabdeckung. Bleibt der Patient dabei die ganze Zeit im Behandlungsstuhl, spricht man von "Chairside Bleaching". Beim "Power"-Bleaching soll eine zusätzliche Aktivierung mit energiereichem Licht besonders schnelles und starkes Aufhellen ermöglichen.
Internes Bleichen (devitale Zähne)
Der Zahn wird eröffnet, die Wurzelkanalfüllung koronal gekürzt und durch eine Deckfüllung (z.B. aus GIZ) abgedichtet. In die verbleibende Kammer wird meist ein Gemisch aus gering konzentriertem Wasserstoffperoxid (3 %, hohe Konzentrationen können zu Wurzelresorptionen führen) und (Natrium-)Perborat gefüllt (langsame Sauerstofffreisetzung) und mit einer dichten provisorischen Füllung abgedichtet. Damit kann der Patient die Praxis verlassen, das Mittel wird für einige Tage belassen ("Walking-Bleach-Methode"). Manchmal muss das interne Bleichen mehrfach wiederholt werden, um ausreichende Wirkung zu zeigen.
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Parallelbohrschablone | parallel drilling template, parallel surgical stent |
Implantat-Suprakonstruktionen Implantat-Suprakonstruktionen Ober- und Unterkiefertotalprothese (Unterseite, mit Kugelkopfmatrizen)
Kugelkopf Eine S. kann rein implantatgetragen sein oder sich sowohl auf Zähnen, als auch auf Implantaten abstützen. Insbesondere bei Brücken spricht man dann von Hybrid- oder Verbund-Zahnersatz. Metallkeramikkronen auf Implantaten Bei zementierten S. ist zwischen provisorischer (temporärer), definitiver (permanenter) und semi-permanenter Zementierung zu unterscheiden. Letztere soll eine sichere Befestigung und gleichzeitig das Abnehmen der S. durch den Zahnarzt im Bedarfsfall ermöglichen. Damit handelt es sich um eine sogenannte bedingt abnehmbare (für den Patienten also festsitzende) S. Dazu gehören auch die verschraubten S. Die beiden Befestigungsarten bieten Vor- und Nachteile: Verschraubungen bedingen Spalträume, die bakteriell besiedelt werden können, zur Vorbeugung dagegen werden spezielle Gele zum Einbringen in den Implantat-Innenraum angeboten, die langfristig wirksam bleiben sollen. Erfolgt eine Fixation von S. mit Schrauben, können bei diesen auch Misserfolge durch Lockerung, Überlastung und Bruch auftreten. Da Implantate keine Eigenbeweglichkeit aufweisen und starr im Kieferknochen verankert sind, wird stets ein spannungsfreier Sitz von S. angestrebt. Er kann bei verschraubten S. auf mindestens zwei Pfeilern mit dem Sheffield-Test (spaltfreier Sitz bei Anziehen einer beliebigen Einzelschraube) überprüft werden. Um spannungsfreie Gerüste herzustellen, werden Verfahren zur intraoralen Verbindung (etwa Verkleben) von Teilen der S. und/oder zur digitalen Fertigung (z.B. Fräsen, Sintern) angewendet. Um unzugängliche Zementüberschüsse, die zu Periimplantitis und Implantatverlust führen können, zu vermeiden, sollte der Restaurationsrand zementierter S. stets im Bereich des Zahnfleischrands enden. Dies lässt sich – vor allem bei Implantatplattformen auf Knochenniveau ("bone level") mit entsprechenden (ggf. individuell angefertigten) Abutments erreichen. Abutments dienen als Verbindung zwischen Implantaten und S. Bei S. auf mehreren Pfeilern ermöglichen abgewinkelte Formen die Parallelisierung hin zu einer gemeinsamen Einschubrichtung. Abutments können entweder die Form eines präparierten Zahnstumpfs nachahmen oder eine Komponente eines Verbindungselements (z.B. Druckknopfsysteme, Kugelköpfe, Stege, Magnete) beinhalten. Die S. umfasst in diesen Fällen die entsprechenden ergänzenden Komponenten. |