Brücken dienen dem Ersatz einzelner oder mehrerer fehlender Zähne. B. stellen in der Regel festsitzenden, in speziellen Fällen auch herausnehmbaren Zahnersatz dar (teleskopierende B.). Nach der Anzahl getrennt voneinander überbrückter zahnloser Kieferkammabschnitte (Brückenspannen) werden einspannige B. von mehrspannigen B. unterschieden. Sie können auf Zähnen, nur auf Implantaten (implantatgetragene B.) oder auf Zähnen und Implantaten abgestützt werden (Hybridbrücken)
Die Verankerung von B. an ihren Ankern/Pfeilern erfolgt häufig über (Anker-, Pfeiler-) Kronen, ist aber auch mit z.B. Inlays (Inlaybrücke), oder adhäsiv befestigten Retentionsflügeln (Adhäsivbrücke, Klebebrücke, Marylandbrücke) an einem (einflügelige B.) oder beiden (zweiflügelige B.) Nachbarzähnen möglich. Spezielle Systeme verwenden in Bohrungen der Nachbarzähne adhäsiv eingesetzte Anker.
Wesentlicher Bestandteil einer B. ist ein Brückenglied, das mindestens einen Zahn ersetzt. Es wird als Freiendglied bezeichnet, wenn es (bei einer Freiendbrücke) an einem der Lücke benachbarten Zahn verankert wird. Schaltbrücken (Endpfeilerbrücken) schließen Schaltlücken zwischen zwei Ankern/Pfeilern (Zähne oder Implantate) mit einem an beiden befestigten Zwischenglied.
Brücken u. Krone aus Zirkoniumdioxid-Vollkeramik
Der Übergang zwischen Pfeilerkronen und Brückenglied wird als "Verbinder" bezeichnet. Seine Abmessungen sind (neben der Länge der Spanne) ein entscheidender Faktor für die Bruchfestigkeit einer B.
Zirkoniumdioxid-Freiendbrücke auf Gipsmodell
Je nach dem Abstand oder Ausmaß des Kontaktes des Brücken-Zwischengliedes zur Kieferkammschleimhaut spricht man von einer Schwebebrücke (mit "unterspülbarem" Zwischenglied), einer Spaltbrücke oder einer Tangentialbrücke. Die parodontalhygienisch ungünstige Sattelbrücke ist nicht mehr zeitgemäß. Das "Ovate Pontic" ist ein überall konvexes "eiförmiges" Zwischenglied (mit ovalem/ellipsoidem Querschnitt), das ästhetisch vorteilhaft wie ein natürlicher Zahn aus dem Kieferkamm herauszuragen scheint.
Um eine B. einsetzen zu können, muss eine gemeinsame Einschubrichtung für alle beteiligten Pfeiler gefunden werden. Dazu dient entweder eine "Parallelpräparation", die Teilung der B. (geteilte B.) durch Trenngeschiebe (Teilungsgeschiebe) oder Doppelkronen, bei Implantaten ggf. auch die Verwendung angulierter/abgewinkelter Abutments
Die Brückenglieder und Pfeilerkronen werden zusammen als "Glieder" einer B. bezeichnet. Damit kann eine totale B. (die alle Zähne eines Kiefers umfasst) maximal 16-gliedrig sein.
Viergliedrige VMK-Brücke
Zur Herstellung und Befestigung von B. sind sämtliche Materialien und Verfahren wie bei Kronen einsetzbar. Für provisorische/temporäre B. sind außerdem Glasfaserbänder verwendbar, mit denen Zwischenglieder geformt und/oder verstärkt/befestigt werden können.
Aus statischen Gründen soll die Zahl und summierte Wurzeloberfläche der Brückenpfeiler mindestens so groß sein, wie die der ersetzten Zähne. Die Biegsamkeit der Knochenspange des Unterkiefers kann zur Komplikation der Dezementierung einzelner Brückenpfeilerkronen führen.
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Parallelbohrschablone | parallel drilling template, parallel surgical stent |
Implantat-Suprakonstruktionen Implantat-Suprakonstruktionen Ober- und Unterkiefertotalprothese (Unterseite, mit Kugelkopfmatrizen)
Kugelkopf Eine S. kann rein implantatgetragen sein oder sich sowohl auf Zähnen, als auch auf Implantaten abstützen. Insbesondere bei Brücken spricht man dann von Hybrid- oder Verbund-Zahnersatz. Metallkeramikkronen auf Implantaten Bei zementierten S. ist zwischen provisorischer (temporärer), definitiver (permanenter) und semi-permanenter Zementierung zu unterscheiden. Letztere soll eine sichere Befestigung und gleichzeitig das Abnehmen der S. durch den Zahnarzt im Bedarfsfall ermöglichen. Damit handelt es sich um eine sogenannte bedingt abnehmbare (für den Patienten also festsitzende) S. Dazu gehören auch die verschraubten S. Die beiden Befestigungsarten bieten Vor- und Nachteile: Verschraubungen bedingen Spalträume, die bakteriell besiedelt werden können, zur Vorbeugung dagegen werden spezielle Gele zum Einbringen in den Implantat-Innenraum angeboten, die langfristig wirksam bleiben sollen. Erfolgt eine Fixation von S. mit Schrauben, können bei diesen auch Misserfolge durch Lockerung, Überlastung und Bruch auftreten. Da Implantate keine Eigenbeweglichkeit aufweisen und starr im Kieferknochen verankert sind, wird stets ein spannungsfreier Sitz von S. angestrebt. Er kann bei verschraubten S. auf mindestens zwei Pfeilern mit dem Sheffield-Test (spaltfreier Sitz bei Anziehen einer beliebigen Einzelschraube) überprüft werden. Um spannungsfreie Gerüste herzustellen, werden Verfahren zur intraoralen Verbindung (etwa Verkleben) von Teilen der S. und/oder zur digitalen Fertigung (z.B. Fräsen, Sintern) angewendet. Um unzugängliche Zementüberschüsse, die zu Periimplantitis und Implantatverlust führen können, zu vermeiden, sollte der Restaurationsrand zementierter S. stets im Bereich des Zahnfleischrands enden. Dies lässt sich – vor allem bei Implantatplattformen auf Knochenniveau ("bone level") mit entsprechenden (ggf. individuell angefertigten) Abutments erreichen. Abutments dienen als Verbindung zwischen Implantaten und S. Bei S. auf mehreren Pfeilern ermöglichen abgewinkelte Formen die Parallelisierung hin zu einer gemeinsamen Einschubrichtung. Abutments können entweder die Form eines präparierten Zahnstumpfs nachahmen oder eine Komponente eines Verbindungselements (z.B. Druckknopfsysteme, Kugelköpfe, Stege, Magnete) beinhalten. Die S. umfasst in diesen Fällen die entsprechenden ergänzenden Komponenten. |