Vergrößernde Optik in der Zahnmedizin
In allen zahnärztlichen Disziplinen ist ein gutes Sehen des Behandlungsfeldes unabdingbar, wenn eine hohe Ergebnisqualität erzielt werden soll. Lupenbrille, Kopflupe oder Stereomikroskop sollten deshalb zum Instrumentarium aller Behandlungen gehören, in denen es auf eine hohe Detailpräzision ankommt.
Anwendung
Bei der zahnärztlichen Behandlung wird eine Verbesserung des Sehens durch optische Vergrößerungshilfen erzielt: Lupenbrillen oder Kopflupen vergrößern das Behandlungsfeld mit Faktor 2,5- bis 6 der Objekt-Originalgröße, je nach gewähltem Modell. Wird jedoch ein deutlich höherer Vergrößerungsfaktor (bis zu 100-fach) gewünscht, empfiehlt sich die Anwendung eines Stereomikroskops.
Lupenbrillen und Kopflupen werden ergonomisch sehr gut über Brillengestell beziehungsweise Kopfband positioniert. Bei den Stereomikroskopen wird dies durch eine Federgelenk-Haltevorrichtung erzielt, die der Anwender entsprechend seiner Arbeitshaltung einrichtet.
Funktion der Stereomikroskope
Bei den Stereomikroskopen betrachtet jedes Auge aus seinem Blickwinkel sein von einem Objektiv erfasstes "Bild" über das jeweilige Okular. Das Gehirn des Anwenders kombiniert diese "Bilder" dann zu einer dreidimensionalen räumlichen Abbildung.
Das Erkennen von Objektdetails mit Lupenbrille, Kopflupe oder Stereomikroskop wird durch das Auflicht der Behandlungsleuchte oder Kaltlicht beziehungsweise LED (Light Emitting Diode) unterstützt. Diese Lichtquellen sind für Lupenbrillen und Kopflupen optional erhältlich, in Stereomikroskope sind sie zumeist integriert. Sie leuchten das Arbeitsfeld – bei guten Produkten und richtiger Justierung schattenfrei – so gut aus, dass ein für die Augen ermüdungsfreies Arbeiten über eine längere Zeit möglich ist.
Auswahl
Bei der Wahl von Lupenbrille, Kopflupe oder Stereomikroskop muss zunächst unbedingt beachtet werden: Bei identischer Vergrößerung (z. B. 2,5x) nimmt das Sehfeld zu, je größer der Arbeitsabstand ist. Aber: Bei identischem Arbeitsabstand nimmt das Sehfeld ab, je höher die Vergrößerung ist. Von 2,5x über 3,5x, 4x, 5x bis hin zu 6x wird der zu sehende Ausschnitt des Arbeitsfeldes immer kleiner.
Der Anwender sollte aus diesem Grund sehr genau überlegen, für welchen Einsatzzweck er die Anschaffung tätigt und ob eine höchstmögliche Vergrößerung in jedem Fall notwendig ist. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, den Vergrößerungsfaktor nach dem Einsatzgebiet zu bemessen: ein kleines Sehfeld mit hoher Vergrößerung bei zum Beispiel endodontischen oder implantologischen Behandlungen, ein größeres Sehfeld mit niedriger Vergrößerung bei prothetischen Behandlungen.
Ein weiteres Auswahlkriterium kann auch in der Zeit der Betrachtung liegen. Bei Lupenbrille oder Kopflupe verändert sich das Sehfeld mit jeder Kopfbewegung – und sei sie noch so gering. Bei einem einmal fokussierten Stereomikroskop bleibt das Sehfeld jedoch über die gesamte Behandlungsdauer identisch – bis zur Neuausrichtung des Mikroskops. Und vielleicht sind auch die optionalen visuellen Möglichkeiten dieser optischen Vergrößerungshilfe für den Behandler interessant, wie die Übertragung des Sehfeldes auf einen Monitor oder das Aufzeichnen der Behandlung auf einen Datenträger. Auch kann die im Vergleich zu Lupenbrille und Kopflupe bessere Ausleuchtung des Behandlungsfeldes für die Produktauswahl entscheidend sein.
Beim Kauf von Lupenbrille, Kopflupe oder Stereomikroskop empfiehlt es sich in jedem Fall, die Produkte der engeren Wahl am Behandlungsstuhl auszuprobieren. Hier lassen sich Arbeitsabstand und individuelle Behandlungsposition authentisch kombinieren und die "richtige" Kombination von Vergrößerungsfaktor und Sehfeld auswählen. Nicht zuletzt wird hierdurch auch der Komfort des jeweiligen Produktes getestet – ein nicht ganz unwichtiges Kriterium für eine tägliche Langzeitanwendung.
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Parallelbohrschablone | parallel drilling template, parallel surgical stent |
Implantat-Suprakonstruktionen Implantat-Suprakonstruktionen Ober- und Unterkiefertotalprothese (Unterseite, mit Kugelkopfmatrizen)
Kugelkopf Eine S. kann rein implantatgetragen sein oder sich sowohl auf Zähnen, als auch auf Implantaten abstützen. Insbesondere bei Brücken spricht man dann von Hybrid- oder Verbund-Zahnersatz. Metallkeramikkronen auf Implantaten Bei zementierten S. ist zwischen provisorischer (temporärer), definitiver (permanenter) und semi-permanenter Zementierung zu unterscheiden. Letztere soll eine sichere Befestigung und gleichzeitig das Abnehmen der S. durch den Zahnarzt im Bedarfsfall ermöglichen. Damit handelt es sich um eine sogenannte bedingt abnehmbare (für den Patienten also festsitzende) S. Dazu gehören auch die verschraubten S. Die beiden Befestigungsarten bieten Vor- und Nachteile: Verschraubungen bedingen Spalträume, die bakteriell besiedelt werden können, zur Vorbeugung dagegen werden spezielle Gele zum Einbringen in den Implantat-Innenraum angeboten, die langfristig wirksam bleiben sollen. Erfolgt eine Fixation von S. mit Schrauben, können bei diesen auch Misserfolge durch Lockerung, Überlastung und Bruch auftreten. Da Implantate keine Eigenbeweglichkeit aufweisen und starr im Kieferknochen verankert sind, wird stets ein spannungsfreier Sitz von S. angestrebt. Er kann bei verschraubten S. auf mindestens zwei Pfeilern mit dem Sheffield-Test (spaltfreier Sitz bei Anziehen einer beliebigen Einzelschraube) überprüft werden. Um spannungsfreie Gerüste herzustellen, werden Verfahren zur intraoralen Verbindung (etwa Verkleben) von Teilen der S. und/oder zur digitalen Fertigung (z.B. Fräsen, Sintern) angewendet. Um unzugängliche Zementüberschüsse, die zu Periimplantitis und Implantatverlust führen können, zu vermeiden, sollte der Restaurationsrand zementierter S. stets im Bereich des Zahnfleischrands enden. Dies lässt sich – vor allem bei Implantatplattformen auf Knochenniveau ("bone level") mit entsprechenden (ggf. individuell angefertigten) Abutments erreichen. Abutments dienen als Verbindung zwischen Implantaten und S. Bei S. auf mehreren Pfeilern ermöglichen abgewinkelte Formen die Parallelisierung hin zu einer gemeinsamen Einschubrichtung. Abutments können entweder die Form eines präparierten Zahnstumpfs nachahmen oder eine Komponente eines Verbindungselements (z.B. Druckknopfsysteme, Kugelköpfe, Stege, Magnete) beinhalten. Die S. umfasst in diesen Fällen die entsprechenden ergänzenden Komponenten. |