Diamantschleifinstrumente
Diamantschleifinstrumente sind meist rotierende und rotationssymmetrische, ggf. auch oszillierende Dental-Instrumente fast stets zum Einsatz in Übertragungsinstrumenten (Handstücke, Winkelstücke, Turbinen) in allen Bereichen von Zahnmedizin und Zahntechnik für jeden nur erdenklichen Zweck von der Präparation und Ausarbeitung von konservierenden oder prothetischen Restaurationen über die Bearbeitung von zahntechnischen Werkstücken bis zur kieferorthopädischen approximalen Schmelzreduktion oder chirurgischen Anwendungen. Einzelne D. werden nur manuell eingesetzt, etwa zur Aufrauhung von Stiftbettpräparationen vor adhäsiver Zementierung.
Bei der Herstellung von D. werden in eine Bindeschicht (oft galvanisch, keramisch oder gesintert auf einem Metallträger gebunden) ein- oder mehrschichtig mehrflächige Natur- oder Industrie-Diamantkörner eingebettet, deren Kanten Gewebe (meist Zahnhartsubstanzen, vor allem Schmelz und Dentin) und Werkstoffe aller Art spanend abtragen. Der Verschleiß dieser Kanten und das Herausbrechen von Körnern aus der Bindung führen zum Abstumpfen von D. Bei Sinterdiamanten und Silikonschleifkörpern ("Gummipolierer") ist nicht nur die Oberfläche "belegt", sondern der gesamte Schleifkörper mit Diamantkörnern durchsetzt. Sie sind deshalb (unter Verlust der ursprünglichen Größe und Form) selbstschärfend. Nach ihrer (von der Korngröße abhängigen) Abtragsleistung lassen sich D. von extragrob (etwa 150 µm zum schnellen Substanzabtrag) bis ultrafein (etwa 15 µm zum abschließenden Fein-Finieren) in durch Farbringe codierte Klassen einteilen.
Diamantschleifkörper
Sorgfältige Herstellung (etwa Maßhaltigkeit der Instrumentengeometrie, Qualität, Schärfe und Homogenität der Körner, Güte des Werkzeugstahls) sorgt für Laufruhe, hohe Leistung und lange Standzeit.
Unterschiedliche Formen und Größen von D. können nach dem Nummernsystem der DIN EN ISO 6360-1 eindeutig und einheitlich bezeichnet werden (z.B. Schaftlänge und Werkstoff, Körnung, Durchmesser des Arbeitsteils).
Diamantschleifkörper in Knospenform
In Abhängigkeit von Anpressdruck, Drehzahl, Durchmesser, Körnung und Durchzugskraft des Antriebsinstruments ergeben sich unterschiedlich hohe Reibungskräfte. Um unerwünschte Wirkungen entstehender Reibungswärme in Geweben (z.B. Koagulation von Eiweißen) oder Werkstoffen (z.B. Rissbildung in Zirkoniumdioxid oder Schmelzen von Kunststoffen) zu vermeiden, werden D. oft (bei intraoralem Einsatz regelhaft) kontinuierlich mit Wasser gekühlt. So werden gleichzeitig Späne (Schleifstaub) abgeführt, was auch einem Zusetzen des Instruments vorbeugt. Dem gleichen Zweck dienen unbelegte, axial, meist aber spiralig um das rotierende Instrument verlaufende Rillen.
Durch die Integration von Hartmetallschneiden, Führungsdornen, unbelegten Stirnflächen, Facettierungen, o.ä. können bestimmte Strukturen gezielt vor Abtrag geschützt oder im Gegenteil verstärkt abgetragen werden.
D. sind meist autoklavierbar und zur Mehrfachverwendung gedacht. Zunehmend sind für klinische Zwecke aber auch sterile D. zum Einmalgebrauch erhältlich.
Von uns erhalten Sie professionelle Unterstützung.
Treten Sie mit uns in Kontakt oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Deutsch | Englisch |
---|---|
Alveolarkamm-Abhang | ridge slope |
Implantat-Suprakonstruktionen Implantat-Suprakonstruktionen Ober- und Unterkiefertotalprothese (Unterseite, mit Kugelkopfmatrizen)
Kugelkopf Eine S. kann rein implantatgetragen sein oder sich sowohl auf Zähnen, als auch auf Implantaten abstützen. Insbesondere bei Brücken spricht man dann von Hybrid- oder Verbund-Zahnersatz. Metallkeramikkronen auf Implantaten Bei zementierten S. ist zwischen provisorischer (temporärer), definitiver (permanenter) und semi-permanenter Zementierung zu unterscheiden. Letztere soll eine sichere Befestigung und gleichzeitig das Abnehmen der S. durch den Zahnarzt im Bedarfsfall ermöglichen. Damit handelt es sich um eine sogenannte bedingt abnehmbare (für den Patienten also festsitzende) S. Dazu gehören auch die verschraubten S. Die beiden Befestigungsarten bieten Vor- und Nachteile: Verschraubungen bedingen Spalträume, die bakteriell besiedelt werden können, zur Vorbeugung dagegen werden spezielle Gele zum Einbringen in den Implantat-Innenraum angeboten, die langfristig wirksam bleiben sollen. Erfolgt eine Fixation von S. mit Schrauben, können bei diesen auch Misserfolge durch Lockerung, Überlastung und Bruch auftreten. Da Implantate keine Eigenbeweglichkeit aufweisen und starr im Kieferknochen verankert sind, wird stets ein spannungsfreier Sitz von S. angestrebt. Er kann bei verschraubten S. auf mindestens zwei Pfeilern mit dem Sheffield-Test (spaltfreier Sitz bei Anziehen einer beliebigen Einzelschraube) überprüft werden. Um spannungsfreie Gerüste herzustellen, werden Verfahren zur intraoralen Verbindung (etwa Verkleben) von Teilen der S. und/oder zur digitalen Fertigung (z.B. Fräsen, Sintern) angewendet. Um unzugängliche Zementüberschüsse, die zu Periimplantitis und Implantatverlust führen können, zu vermeiden, sollte der Restaurationsrand zementierter S. stets im Bereich des Zahnfleischrands enden. Dies lässt sich – vor allem bei Implantatplattformen auf Knochenniveau ("bone level") mit entsprechenden (ggf. individuell angefertigten) Abutments erreichen. Abutments dienen als Verbindung zwischen Implantaten und S. Bei S. auf mehreren Pfeilern ermöglichen abgewinkelte Formen die Parallelisierung hin zu einer gemeinsamen Einschubrichtung. Abutments können entweder die Form eines präparierten Zahnstumpfs nachahmen oder eine Komponente eines Verbindungselements (z.B. Druckknopfsysteme, Kugelköpfe, Stege, Magnete) beinhalten. Die S. umfasst in diesen Fällen die entsprechenden ergänzenden Komponenten. |